Vor rund einem Jahr hatte der DFB eine Untersuchung angestoßen, um Millionenzahlungen im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 aufzuklären. Die damit beauftragte Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer war dabei auch auf einige verschlüsselte Dateien gestoßen. Im Abschlussbericht, dem sogenannten Freshfields-Report, heißt es dazu, diese Dateien seien vom früheren DFB-Generalsekretär Stefan Hans angefertigt worden und hätten auffällige Namen getragen wie ‚Komplex Jack Warner‘.
Die meisten verschlüsselten Dateien seien der Staatsanwaltschaft übergeben worden, sagte Grindel heute. Man habe sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Reports im vergangenen März entschieden, die Dateien nicht zu entschlüsseln. Man habe damit gerechnet, dass man für die Entschlüsselung einen sechsstelligen Euro-Betrag aufwenden müsste. Das berichtet heute auch die Süddeutsche Zeitung, der zufolge die Staatsanwaltschaft Frankfurt verschlüsselte Dateien nun „lesbar“ gemacht habe.
Die Datei, die der DFB nun laut Grindel „auf den Weg gebracht“ hat, habe der Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht vorgelegen. Sie trage den Namen ‚Erdbeben‘ und enthalte möglicherweise wichtige Informationen. Obwohl ihre Existenz schon länger bekannt gewesen sei, habe Grindel erst auf Nachfrage herausbekommen, dass die Datei der Staatsanwaltschaft bislang nicht übergeben worden sei. Dies sei irrtümlich passiert und werde nun nachgeholt. (Jörn Poppelbaum)